Dünger für Acker, Garten und Rasen

Eignung von organischen Handelsdüngern / Biodüngern

Organische Handelsdünger (Biodünger) können im Pflanzenbau eine wichtige Rolle spielen indem sich mit Ihnen das Nährstoffangebot und damit die Effizienz des Pflanzenbaus gezielt steuern lassen. Die Dünger unterscheiden sich neben ihren Inhaltsstoffen insbesondere in der Geschwindigkeit ihrer Wirkung.

Ein Ziel des biologischen Landbaus sind geschlossene Nährstoffkreisläufe. Nährstoffe, die von einem Acker oder einer Wiese entfernt werden, sollen möglichst wieder dahin zurückgebracht werden, damit wieder Pflanzen wachsen können. Um dies zu erreichen erfolgt die Düngung im biologischen Landbau primär mit Hofdüngern, der Fixierung von Stickstoff mit Leguminosen und die Aktivierung des Bodelebens, das zu einer nachhaltigen Nachlieferung von Nährstoffen aus dem Boden führt. Zusätzlich stehen zur Düngung oft Kompost sowie Nebenprodukte aus der Biogasproduktion zur Verfügung. Unter gewissen Umständen kann es Sinn machen diese Nährstoffquellen mit organischen Handelsdüngern zu ergänzen. Dies ist namentlich dann der Fall, wenn die Nährstoffzusammensetzung der Hofdünger nicht den Ansprüchen der Nutzpflanzen genügt. Zum Beispiel ist bei vielen Hofdüngern das Verhältnis zwischen Stickstoff und Phosphor nicht den Ansprüchen der Pflanzen entsprechend. Auch kann mit Gemüsekulturen mehr Kalium entzogen werden als diese Dünger bzw. der Boden nachliefern.

Um das N/P Verhältnis von Hofdüngern zu korrigieren bieten sich insbesondere Dünger tierischer Herkunft an. Dazu gehören vor allem Hornmehle/Hornspäne, Federmehle oder Haarmehlpellets. Ebenfalls ein günstige N/P Verhältnis weisst die Vinasse auf. Möller und Schultheiss (2014) haben die spezifische Eignung dieser Biodünger folgendermassen beschrieben:

Horndünger: Enthalten hohe N- und S- jedoch niedrige P- und K-Gehalte. Sie zeigen eine hohe N-Freisetzung im Jahr der Verwendung und damit eine gute Eignung zur Verwendung im intensiven Gemüsebau. Im Gewächshaus soll die Anwendung mit Vorsicht erfolgen, da es zu einer Schwefelanreicherung kommen kann. Horndünger wären gut geeignet zur Anwendung im Ackerbau sind aber teuer. Eventuell besteht die Notwendigkeit zum Ausgleich des Kalium Angebots (Beachten Sie dazu unsere Haarmehl-Kali Pellets).

Haarmehl/Federmehl: Haben sehr ähnliche Eigenschaften wie die Horndünger. Sie sind jedoch in der Tendenz eher günstiger. Federmehl weist zudem eher höhere Schwefelgehalte auf.

Im Vergleich zu diesen Biodüngern tierischer Herkunft wiesen diejenige pflanzlicher Herkunft eher niedrige N-Gehalte auf:

Vinasse: Weisst hohe Stickstoff und Kali Gehalte auf und enthält eher wenig Phosphor. Es kann erwartet werden, dass im Jahr der Anwendung ein grosser Teil der Nährstoffe freigesetzt wird. Vinasse ist gut geeignet zur Verwendung im Gemüsebau. Ebenfalls kann es für die Düngung von Qualitätsweizen sinnvoll sein. Bei der Anwendung sind die eher hohen Natrium Gehalte im Auge zu behalten (Versalzungsgefahr) insbesondere im Gewächshaus.

Rückstände der Nassmüllerei (Maiskleber, Maiskleberfutter): Diese Dünger weisen mittlere N- und P-Gehalte kombiniert mit niedrigen K- und hohen S-Gehalten auf. Dabei muss beachtet werden, dass die N-Freisetzung im Jahr der Anwendung niedriger ist als vom C/N-Gehalt zu erwarten wäre. Sie sind am besten für den Einsatz zu N- und S-bedürftigen Kulturen im Freiland geeignet .

Schlempen: Diese Düngemittel haben mittlere und je nach Substrat unterschiedlichen Nährstoffgehalte. Generell ist die N-Freisetzung im Jahr der Anwendung eher niedrig, da die Trocknung zur Bildung schwer abbaubarer N-Verbindungen führt.

 

Diesen Nachteilen der pflanzlichen Dünger (langsame Verfügbarkeit der Nährstoffe) wird mit verschiedenen technischen Verfahren entgegen gewirkt. Die einfachste ist dabei die feine Vermahlung der Düngemittel. Daneben werden die Ausgangsstoffe aber auch fermentiert (z.B. Provita Pflanz-Pellets, Vinasse). Durch diese Fermentation werden die Nährstoffe durch Mikroorganismen aufgeschlossen. Mit einer Fermentierung kann ein sehr hoher Gehalt am schnell wirkenden Ammoniumstickstoff erreicht werden (siehe Phytoperls N). Damit werden die pflanzlichen Naturdünger den tierischen bezüglich Nährstoffverfügbarkeit mindestens ebenbürtig. 


Literatur

Möller, K.; Schultheiß, U. (2014): Organische Handelsdüngemittel im ökologischen Landbau. Charakterisierung und Empfehlungen für die Praxis. KTBL-Schrift 499, Darmstadt

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